Neugestaltung Max Bill Platz, Zürich-Oerlikon

Beschrieb & Video

Auftrag: Eberhart Bau AG, Credit Suisse Asset Management, Stadt Zürich
mit: Schweingruber Zulauf und Zschokke Gloor Landschaftsarchitekten
Verfahren: Studienauftrag 2004, 1. Preis
Ausführung 2005-2006

Stadtplatz von ca.14‘000 m2 im Stadtentwicklungsgebiet Zürich West.
Inhaltliche Bezugnahme auf den Namensgeber.

Die vorgegebene dreieckige Platzfläche entstand aus der Überlagerung der zwei orthogonalen Geometrien des Quartiers. Die Überlagerung der zwei Strukturen erzeugt ein Rastermuster welches mit drei Farbtönen ausgelegt eine räumliche Illusion erzeugt.
Der Persönlichkeit von Max Bill wurde die Referenz erwiesen in der Art des Befragens und Untersuchens von Gegebenheiten, von Strukturen und Ordnungen.
Für den Ort und das Quartier untypisch, bilden Föhren mit ihrem wilden Wuchs einen starken Kontrast zur harten Geometrie des Platzbelages und der gebauten Umgebung.

Publikationen:
«Hase in Gold. Ein Dreieck nimmt Platz», in Hochparterre, Heft 12/2007
«eine imaginäre Pyramide», in baublatt, Heft 85/2006
«virtuelle Kuben und echtes Leben», in db Deutsche Bauzeitung, Heft 8/2007

Preise:
«goldener Hase 2007», Auszeichnung von Hochparterre und Schweizer Fernsehen DRS

Hier gehts zum Filmbeitrag von Erich Schmid

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Tag 11 – Max-Bill-Platz Auch ein Platz kann Kunst sein – natürlich erst recht, wenn er „Max-Bill-Platz“ heisst. Max Bill (1908-1994) war Zürcher Künstler, Gestalter und Architekt mit internationaler Ausstrahlung. Sein Einfluss auf die zeitgenössische Kunst und sein gesellschaftliches Engagement prädestinieren ihn für die Namensgebung. Somit waren die Ansprüche im Jahr 2004, als die privaten Grundeigentümer zusammen mit der Stadt Zürich ihren Studienauftrag starteten auch entsprechend hoch. Denn der Platz in Oerlikon trug seinen Namen schon bevor er gebaut wurde. Den Auftrag erhielten das Architektenteam „Haerle Hubacher“ aus Zürich in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten „Schweingruber Zulauf“ und „Zschokke Gloor“. Die dreieckige Form des Platzes veranlasste die Gestalter, die Geometrie weiterzudenken und diese auf den Boden zu übertragen. Somit befinden sich auf den rund 3'500 Betonplatten kleine weisse, graue und schwarze Dreiecke, deren Form die Dimensionen des Platzes in verkleinertem Massstab wiedergibt. Bill war ein Künstler, der in exemplarischer Weise Formen und Gegenstände untersucht hat. In seinem künstlerischen Werk spielte die geometrische Analyse von Dreieck, Quadrat, Kreis, Pyramide sowie von Würfel und Kugel eine zentrale Rolle. Der Platzentwurf bezieht sich nicht primär formal auf diesen bedeutenden Künstler, wohl versucht er aber, dessen Kultur der exakten Recherche als Methode einzusetzen. Der Max-Bill-Platz ist eine dreieckige «Restfläche», die aus den Überlagerungen von zwei Quartiergeometrien entstanden ist. Die Dreifarbigkeit des Plattenmusters lässt sich auf ein Grundmuster der Platonischen und Euklidischen Geometrie zurückführen. Durch die unterschiedliche farbige Belegung (schwarz, grau, weiss) der drei konstruierten Vierecksflächen entsteht der in der Fläche liegende, aber räumlich wirkende Kubus. Dieses geometrische Phänomen fand sehr früh in Mosaikböden seine Anwendung, z.B. in Pompei. Mit der Entdeckung der Perspektive in der Renaissance erfuhr das Muster eine grosse Verbreitung. 2007 zeichnete die Zeitschrift Hochparterre den Max-Bill-Platz in der Kategorie Landschaft mit einem goldenen Hasen aus.

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